ie Idee kam bei einem Abendessen. Wir unterhielten uns darüber, wie herausfordernd es häufig ist, Entscheidungen zu treffen, die das eigene Leben berühren. Auch ändern sich von Generation zu Generation die Anforderungen und Perspektiven. Es scheint so, als ob es immer schwerer fällt, sich zu entscheiden. Ein Grund dafür ist ein Überangebot an Optionen. Auch haben Digitalisierung und Globalisierung unser Leben extrem beschleunigt. Bekannte Arbeitsmodelle verändern sich und die Pandemie verstärkte diesen Wandel. Viele Menschen suchen nach Orientierung, Sinnhaftigkeit und Selbstverwirklichung. Grundlage für diese Entscheidungsfreiheit ist jedoch die aktive Gestaltung.
Auf diesen Gedanken aufbauend entwickelte ich einen Prozess, der Menschen bei wesentlichen Lebensentscheidungen unterstützt: Persönliche Entscheidungen kann einem niemand abnehmen, aber man kann bestmöglich darauf vorbereitet werden.
Im Juni 2007 gründete ich the right direction – coaching individuals. Angefangen habe ich bewusst mit jungen Klienten:innen, welche den Bildungsweg nach der Schulzeit planen möchten. Dies ist die erste wesentliche Entscheidung, die wir alle in unserem Leben treffen müssen, und sie ist die Grundlage für unsere weitere Entwicklung. Im Rahmen dieser Arbeit haben mich bereits in den ersten Jahren Eltern kontaktiert, die ebenfalls einen Ansprechpartner für eigene berufliche Fragestellungen oder die Begleitung in einem Nachfolgeprozess suchten. Die Mischung aus unterschiedlichen Lebenssituationen macht die Beratung heute so abwechslungsreich.
Nach mittlerweile über 16 Jahren habe ich mit mehr als 1.800 Klient:innen Erfahrungen in verschiedensten Entscheidungssituationen gesammelt. Am Tag spreche ich mit sechs bis acht sehr unterschiedlichen Charakteren. Natürlich sind die Themen – begonnen bei der Bildungswahl bis hin zu der eigenen Rolle im Familienunternehmen – sehr facettenreich.
Es ist spannend zu erleben, wie unterschiedlich die Hintergründe sind. Jedoch ähneln sich die Fragestellungen: Wer bin ich eigentlich? Was möchte ich aus meinem Leben machen? Wie kann ich eine Entscheidung fällen? Was ist der richtige Weg? Wer steht mir beratend und unabhängig zur Seite?
Daraus entstand meine Arbeitsweise mit verschiedenen, aufeinander aufbauenden Schwerpunkten: Die erste wesentliche Entscheidung ist die Bildungs- und Berufswahl. Im späteren Verlauf des Lebens tritt dann vielfach der Wunsch nach beruflicher Veränderung auf. Mit mehr Lebenserfahrung wünscht man sich oftmals eine andere Form der Selbstverwirklichung und mehr Lebensqualität.
Die Rolle des Coaches ist es, den:die Klienten:in zu hinterfragen, zu motivieren und gemeinsam die nächsten konkreten Schritte zu erarbeiten. In den meisten Situationen können die Klienten:innen die eigenen Fähigkeiten, Interessen und Ziele nur schwer ausformulieren. Auch sind sie sich nicht unbedingt der sie prägenden Systeme bewusst. Letztendlich verhindern diffuse Bedenken, dass sie Veränderungen eigenständig angehen können. Hilfreich dabei sind die externe Perspektive und Erfahrung.